„Ich wär so gerne Millionär, dann wär‘ mein Konto niemals leer“, sangen die Prinzen in den 1990ern – und haben damit wahrscheinlich selbst gut verdient. Während vom großen Vermögen fast jeder träumt, schaffen es am Ende nur wenige, wirklich Reichtum anzuhäufen. Aber woran liegt das? Wir zeigen, wie Vermögen profitabel veranlagt und vermehrt werden kann.
Wie viel Geld haben Sie – und woher kommt es?
Zu Beginn die Frage, die niemand gerne öffentlich beantwortet: Wie viel Geld haben Sie eigentlich?
Keine Sorge, sie müssen das lediglich für sich selbst wissen.
Um finanziellen Reichtum aufbauen zu können, sollten Sie sich über folgende Themen Gedanken machen:
- Wie hoch ist Ihr derzeitiges Einkommen?
- Wie viel von Ihrem Einkommen können und wollen Sie monatlich zur Seite legen?
- Wie sehen Ihre Ausgaben aus (und gibt es hier Optimierungspotenzial)?
- Wie hoch ist Ihr aktuelles Vermögen?
- Wie veranlagen Sie Ihr Vermögen?
- Gibt es Schulden (Hauskredit, Auto-Leasing, Ratenkredite), die Sie zu bedienen haben?
Es geht hier um eine Bestandsaufnahme und einen Überblick über Zu- und Abflüsse.
Die schnellsten Wege zur ersten Million
Bestandsaufnahme hin oder her – viele Menschen würden am liebsten eine Abkürzung nehmen, um ans finanzielle Ziel zu gelangen.
Im Rahmen der legalen Möglichkeiten gibt es dafür diese drei Varianten:
- Lotto spielen: Jeder 12. Tipp gewinnt und die Chance auf den Jackpot liegt bei Lotto 6 aus 45 bei 1:8.145.060. Ob Sie gewonnen haben, können Sie zweimal pro Woche den aktuellen Lottozahlen von 6 aus 45 entnehmen. Die gute Nachricht: Es gibt regelmäßig Glückspilze, die den Jackpot knacken. Die schlechte: Gezielter Vermögensaufbau sieht wahrscheinlich anders aus.
- Reichtum erben: In diesem Fall kommen Sie zwar vielleicht an Vermögen, allerdings unter traurigen Umständen. Das würde zudem einen gewissen Reichtum in der Familie voraussetzen, von dem Sie wahrscheinlich schon zuvor profitiert hätten.
- Unternehmen gründen: Wer ein erfolgreiches Unternehmen gründet kann – mit entsprechendem Risiko – tatsächlich reich werden. Entweder, weil das Unternehmen gute Gewinne schreibt oder teuer verkauft wird. Allerdings ist auch das keine echte Abkürzung, da der Aufbau eines Unternehmens entsprechend lange dauert und in den meisten Fällen nicht vom erhofft großen Erfolg gekrönt ist.
Die angeführten drei Varianten (von denen es wahrscheinlich noch einige mehr gibt) zeigen eines ganz deutlich: Auch wenn die Möglichkeit besteht, plötzlich an ein großes Vermögen zu kommen, so sind die Chancen denkbar gering.
Wer garantiert sein Geld vermehren möchte, kommt nicht daran vorbei, entsprechendes Fachwissen aufzubauen.
Die Alternative: Kontrollierter Vermögensaufbau
Mit dem angesprochenen Fachwissen ist es tatsächlich möglich, auf Basis eines soliden Einkommens entsprechendes Vermögen zu erwirtschaften. Damit können Sie sich nicht nur für das Alter absichern, sondern auch kontinuierlich Ihren Lebensstandard erhöhen.
Aber wie macht man sie nun eigentlich, die erste Million?
Mal angenommen, Sie sparen monatlich 600 Euro (=7.200 Euro pro Jahr). Dann würde es bei Zinsen von 12 Prozent 25 Jahre dauern und Ihr Vermögen würde über eine Million Euro betragen. Und das mit 0 Kapital zu Beginn. Auch wenn 25 Jahre keine Abkürzung sind – die Absicherung fürs Alter gelingt damit auf jeden Fall.
Womit wir bei den Zinsen wären. Zugegeben: 12 Prozent klingen bei der aktuellen Zinslage unerreichbar hoch. Zumindest, wenn Sie beim guten alten Sparbuch bleiben wollen.
Aus diesem Grund sollten (und müssen) Sie sich nach alternativen Veranlagungsmöglichkeiten umsehen, die natürlich auch etwas mehr Risiko haben. Um das Risiko zu minimieren, sollten sie weiters nicht das ganze Geld auf eine Veranlagungsform setzen, sondern breit streuen.
Investments an der Börse
Die bekannteste Veranlagungsmöglichkeit abseits des Sparbuchs sind Investments an der Börse. Hier haben Sie die Möglichkeit, direkt an der Wertsteigerung von Unternehmen in Form von Aktien zu profitieren. Oder in Fonds zu investieren, die die Aktien vieler Unternehmen bündeln. Oder – und damit wären wir bei einer risikoärmeren Möglichkeit – in sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) zu investieren.
ETFs bilden traditionell einen Börsenindex nach (z.B. Dow Jones, S&P 500) – inkludieren also alle Unternehmen, die im Index vertreten sind. Da sie passiv gemanaged werden, entstehen sehr niedrige Kosten.
Ziehen wir nun wieder die 12 Prozent Zinsen heran, die für den Aufbau von einer Million in 25 Jahren nötig wären und vergleichen wir das mit der Performance eines ETF, der den amerikanischen S&P 500 nachbildet: Die durchschnittliche Wertsteigerung dieses Index lag die vergangenen 10 Jahre (!) konstant bei 13,6%.
Sie hätten also über fast die Hälfte des benötigten Zeitraums – trotz Niedrigzinsphase bei klassischer Vermögensveranlagung – eine außerordentliche Performance erzielen können.
Streuung von Vermögen
Nachdem es hier aber um kontrollierten Vermögensaufbau geht, hätten Sie wahrscheinlich nicht ihr gesamtes Geld auf diese Karte gesetzt. Es gibt schließlich auch Rentenfonds, festverzinsliche Papiere, Gold usw.
Als generelle Faustregel für Investments in den Aktienmarkt für Vermögensaufbau gilt: 100 – aktuelles Lebensalter = Prozentsatz des Vermögens im Aktienmarkt.
Natürlich ist dies wiederum abhängig von der eigenen Risikobereitschaft und der aktuellen Kapitalmarktsiutation.
Dieser Beitrag ersetzt in keinster Weise Gespräche mit qualifizierten Experten und ist auch keine Vermögensberatung. Wohl aber soll er Sie zum Nachdenken anregen und hat hoffentlich aufgezeigt, dass der Weg zu einem ansehnlichen Vermögen nicht so sehr von einem enormen Einkommen, wohl aber von einer langfristigen Anlagestrategie abhängig ist.